Wer hat Anspruch auf die Cannabis-Therapie in Deutschland?

Wer hat Anspruch auf die Cannabis-Therapie in Deutschland?

Wer hat Anspruch auf die Cannabis-Therapie in Deutschland ?

Medizinisches Cannabis ist in Deutschland legal, jedoch auf Patientinnen und Patienten mit bestimmten gesundheitlichen Voraussetzungen beschränkt. Nicht jede Person ist automatisch berechtigt – die Entscheidung über eine Therapie trifft stets eine zugelassene Ärztin oder ein zugelassener Arzt nach individueller medizinischer Beurteilung.

Wer könnte für eine Cannabis-Therapie in Frage kommen? 

  • Wie sieht der Prozess zur Erlangung einer Verschreibungsbewertung aus?


In diesem Leitfaden erfahren Sie, wer einen Antrag auf medizinisches Cannabis stellen kann, welche gesundheitlichen Voraussetzungen berücksichtigt werden und welche Schritte erforderlich sind, um – bei entsprechender Eignung – ein legales Rezept zu erhalten.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um ein Rezept für medizinisches Cannabis zu erhalten?

Ärztinnen und Ärzte in Deutschland befolgen klare gesetzliche Vorgaben, wenn sie prüfen, ob eine Cannabis-Therapie für eine Patientin oder einen Patienten in Frage kommt. Bevor eine Behandlung mit medizinischem Cannabis in Erwägung gezogen werden kann, müssen bestimmte grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein.Er muss mindestens 18 Jahre alt sein.


  • Er muss einen gemeldeten Wohnsitz in Deutschland haben.
  • Er muss an einer schweren Erkrankung leiden.
  • Er muss bereits andere Behandlungen ohne Erfolg ausprobiert haben.
  • Er muss in der Behandlung eines zugelassenen Arztes stehen (dies kann Ihr begutachtender Arzt sein).
  • Sie müssen in Deutschland krankenversichert sein (gesetzlich oder privat).

Diese Regeln tragen dazu bei, dass die medizinische Cannabis-Therapie   nur dann eingesetzt wird, wenn sie dem Patienten wirklich hilft, und nicht als Erstbehandlung.

Welche Erkrankungen kommen für eine Behandlung mit medizinischem Cannabis in Frage?

Ärzte orientieren sich nicht an einer festen Liste von „qualifizierenden Erkrankungen“. Dennoch gibt es bestimmte Krankheitsbilder, bei denen Cannabis häufiger zum Einsatz kommt.
Einer Erhebung der Bundesregierung aus dem Jahr 2021 zufolge zählen vor allem chronische Schmerzen und Spastiken zu den häufigsten Diagnosen, für die medizinisches Cannabis verordnet und von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird.

Grundsätzlich gilt: Die Erkrankung muss in der Regel schwerwiegend sein und sollte auf herkömmliche Behandlungsansätze nur unzureichend angesprochen haben.
Zur Bewertung dieser Voraussetzungen können Ärztinnen und Ärzte verschiedene Faktoren heranziehen, darunter:

  • Diagnose eines anderen Spezialisten.
  • Frühere Behandlungsunterlagen.
  • Ärztliche Berichte oder Laborergebnisse.
  • Symptombeschreibungen des Patienten.

In einigen Fällen kann der behandelnde Arzt die Diagnose während der Konsultation selbst gewinnen.

Kann jeder Arzt medizinisches Cannabis verschreiben?

In Deutschland darf grundsätzlich jede zugelassene Ärztin bzw. jeder zugelassene Arzt Medikamente auf Cannabisbasis verschreiben – unabhängig vom Fachgebiet. Eine Überweisung zu einem Spezialisten ist daher nicht erforderlich, um mit dem Bewertungsprozess zu beginnen.

Allerdings ist eine Cannabis-Therapie nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet, und nicht jede untersuchte Person erfüllt die Voraussetzungen. Zudem bieten nicht alle Ärztinnen und Ärzte diese Form der Behandlung an. Manche fühlen sich im Umgang mit alternativen Therapien wie Cannabis unsicher, andere setzen bewusst auf andere Behandlungsansätze.

Sollte Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt Ihnen keine Medikamente auf Cannabisbasis verschreiben, kann eine Überweisung an eine Kollegin, einen Kollegen oder auch an einen Telemedizin-Anbieter erfolgen, der diese Therapieoption anbietet.

Können Ärzte medizinisches Cannabis online verschreiben?

Ja, in Deutschland bieten einige zugelassene Ärztinnen und Ärzte auch Online-Sprechstunden an. Über eine sichere Videoplattform können Patientinnen und Patienten bequem von zu Hause aus ein ärztliches Gespräch führen.

Dabei schildern Sie Ihre Symptome, Ihre Krankengeschichte sowie bisherige Behandlungen. Anschließend prüft die Ärztin oder der Arzt, ob alternative Therapieoptionen – darunter auch eine Cannabis-Therapie – für Ihre individuelle Situation in Betracht kommen. Stellt der Arzt fest, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, kann er ein Rezept ausstellen, das in der Apotheke eingelöst werden kann.

Online-Konsultationen unterliegen denselben rechtlichen und medizinischen Vorgaben wie persönliche Praxisbesuche.

Wird medizinisches Cannabis von der Krankenkasse übernommen?

 In bestimmten Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten für medizinische Cannabispräparate. Eine Kostenübernahme erfolgt jedoch nicht automatisch, sondern hängt stets vom individuellen Gesundheitszustand und der Krankengeschichte der Patientin oder des Patienten ab.

Ärztinnen und Ärzte müssen nachweisen, dass bereits andere Behandlungsoptionen ausgeschöpft wurden und dass eine Cannabis-Therapie einen möglichen Nutzen verspricht. Die Krankenkasse prüft anschließend jeden Antrag im Einzelfall, bevor über eine Kostenübernahme entschieden wird.

Private Krankenversicherungen können eigene Regelungen haben. Daher empfiehlt es sich, direkt beim jeweiligen Versicherer nachzufragen, ob und in welchem Umfang eine Cannabis-Therapie abgedeckt ist.

Haben Touristen oder Neuzuwanderer Zugang zu medizinischem Cannabis?

Touristinnen und Touristen haben in Deutschland keinen Zugang zu medizinischem Cannabis. Verschreibungen können ausschließlich von zugelassenen Ärztinnen und Ärzten für Personen mit offiziellem Wohnsitz in Deutschland ausgestellt werden.

Neue Einwohnerinnen und Einwohner können unter Umständen anspruchsberechtigt sein, sobald sie den formellen Anmeldeprozess beim Einwohnermeldeamt abgeschlossen haben. Danach besteht die Möglichkeit, mit einer Ärztin oder einem Arzt über mögliche Therapieoptionen zu sprechen – darunter auch eine Cannabis-Therapie, sofern diese medizinisch sinnvoll erscheint.

Informieren Sie sich im Detail darüber, wie das medizinische Cannabisprogramm in Deutschland funktioniert.

Welche Cannabis-Medikamente können zugelassene Patienten erwerben?

Wenn eine Ärztin oder ein Arzt die Verschreibung von Medikamenten auf Cannabisbasis verordnet, können Patientinnen und Patienten die entsprechenden Präparate in zugelassenen Apotheken erhalten. Dazu zählen unter anderem:

  • Getrocknete Cannabisblüten (in der Regel zur Verdampfung).
  • Cannabisextrakte und -öle.
  • Kapseln oder andere orale Darreichungsformen.
  • Fertige Arzneimittel wie Sativex.
  • Bestimmte Medikamente auf Basis synthetischer Cannabinoide.
  • CBD-basierte Produkte, die medizinischen Standards entsprechen.
  • Die Art des Produkts, das verschrieben wird, hängt vom Zustand des Patienten und der Beurteilung des Arztes ab.

Wie läuft das Verfahren zur Erlangung einer Verschreibung für medizinisches Cannabis ab?

Die Schritte, um eine Verschreibung für medizinisches Cannabis zu erhalten, sind grundsätzlich unkompliziert, unterliegen jedoch strengen medizinischen Vorgaben. Dabei gilt: Eine Cannabis-Therapie ist nicht für alle Patientinnen und Patienten geeignet, und nicht jede Person erfüllt die Voraussetzungen.

Um sich zu qualifizieren, müssen Patienten:

  1. Vereinbaren Sie einen Termin mit einer zugelassenen Ärztin oder einem zugelassenen Arzt.
  2. Schildern Sie Ihre Krankengeschichte und bisherige Behandlungen.
  3. Lassen Sie eine medizinische Untersuchung durchführen.
  4. Wenn die Ärztin oder der Arzt eine Cannabis-Therapie für geeignet hält, erhalten Sie ein Rezept.
  5. Lösen Sie Ihr Rezept in einer zugelassenen Apotheke ein.


Weitere Informationen finden Sie in unserem umfassenden Leitfaden dazu, wie Sie in Deutschland ein Rezept für medizinisches Cannabis erhalten können.

 

 

Online-Beratung & Rezept für
medizinisches Cannabis:
14,99 €

Der gesamte Ablauf ist 100 % privat, legal und ohne Terminvereinbarung möglich.
Keine Wartezimmer. Keine Warteschlangen.